Coldwater              for Life

Die Coldwater Crew

Wir sind eine Gruppe Kaltwasser-Begeisterter aus dem bayrischen Voralpenland, vorrangig aus den Landkreisen Rosenheim und Miesbach. Wir treffen uns regelmäßig zum Baden in unseren heimischen Flüssen und Seen. Man findet uns meist im Schliersee, Spitzingsee, Hochstraßer See, Happinger Ausee, Jenbach, Auerbach und vielen weiteren Gewässern. Hauptsache sie sind kalt genug. 😉

Du möchtest nicht mehr alleine baden? Oder suchst Begleitung um ins Abenteuer Kaltbaden zu starten? Dann melde Dich bei uns!

Verrückt gesund!

Sind wir verrückt? Bestimmt. Aber im besten Sinne des Wortes. Wir verrücken unsere Gedanken. Haben dem Mindfuck in unseren Köpfen den Kampf angesagt. Das Mittel unserer Wahl: Baden im eiskalten Wasser. Denn mit kaum einer anderen Methode ist es so einfach, augenblicklich ins Hier und Jetzt zu gelangen. Und alles was man dafür tun muss ist, den inneren Schweinehund für einen Augenblick zu zähmen. Sich der Kälte hinzugeben, in sie hinein zu atmen und sie zu einem Teil des eigenen Körpers werden zu lassen.
Dann wird das Kaltwasserbaden ganz schnell zur Sucht. Anders als bei diversen Extremsportarten, die einen ähnlichen Effekt bewirken, ist das Baden und Schwimmen in kaltem Wasser aber auch noch gesund! Es kann Schmerzen und Depressionen lindern. Es hilft beim Entgiften und Abnehmen. Es fördert die Durchblutung, stärkt das Immunsystem und härtet ab.
Und es verbindet!
Es verbindet mit der Natur, mit dem eigenen Körper. Und mit anderen verrückten Gleichgesinnten! 😉

Der Coldwater Blog

Stärken statt schützen!

Ich bin Krankenschwester und wie man sich in der aktuellen Situation denken kann, ist seit Anfang des letzten Jahres nichts einfacher geworden. Ich sehnte mich nach einer Lösung. Ich sehnte mich nach Abstand. Ich sehnte mich nach einer Möglichkeit, in der mein Geist zur Ruhe kommt. Ich sehnte mich nach Augenblicken der Klarheit. Ich sehnte mich nach der Gegenwart – dem HIER und JETZT.

Schülerin der Kälte

Im kalten Wasser begegnest du der Natur um dich herum auf einer puren Ebene, indem du dich ihr hingibst und in sie hineintauchst. Ein Gefühl der Verbindung entsteht irgendwie auf dem Level, wie wir es vielleicht als Kind noch hatten, an dem wir an jedem Tag draußen waren und spielten. Bei jedem Wind und Wetter – denn es ging um Abenteuer und erleben als Kinder.
Du triffst auch noch jemand anderen im kalten Wasser: nämlich DICH SELBST auf einer anderen Ebene.
Wenn du deine Augen schließt und in dich selbst hineinsinkst. Die Zeit für scheinbar ewige Momente stillsteht, erfährst du wieder deinen wahren Kern und besuchst dein wahrhaftiges Zuhause, das in jedem von uns ist.

Das Credo

Vor mir liegt der dunkle, wenig einladend wirkende See. Es nieselt leicht.
Und es ist 8 Uhr morgens, eine höchst unanständige Zeit, wenn es nach mir geht.
Ich habe mein halbes Leben darauf hingearbeitet um NICHT mehr zu solch unseeligen Unzeiten aufstehen zu müssen.
Skeptisch drehe ich mich um. Die drei Mädels, mit denen ich hier bin, ziehen sich bereits aus. Sie lachen und scherzen, fast so als wäre es eben nicht  8 Uhr morgens, als würde es nicht regnen und als würde kein unangenehm kalter Wind vom See her pfeifen.
Tief in mir drin weiß ich bereits, dass ich jetzt unmöglich einen Rückzieher machen kann.

Adams Liebesgeschichte

Es gab im Oktober 2020 keinen triftigen Grund, wieso ich in einem kalten See schwimmen sollte.
Es gab sogar sehr viele Grunde es NICHT zu tun.
Der erste - und plausibelste: Das Wasser war kalt. Es war nur 12 Grad warm. Das ist nicht viel.
Der zweite: man (also ich Mann, volle Kraft und in seinen Fünfzigern) könnte sich erkälten, Husten, Lungen- oder Gelenkentzündung bekommen, oder sogar noch etwas Exklusives erwischen und eventuell sterben.
Einfach so.

6 gute Gründe für's Kaltbaden:

1 Kaltbaden macht glücklich! Und zwar wissenschaftlich belegt! Denn beim Eintauchen in kaltes Wasser setzt unser Körper Adrenalin und Endorphine frei. Und diese Hor­mone lösen Glücksgefühle aus, die oftmals noch über viele Stunden nach dem Bad andauern können!

2 Kaltes Wasser lindert Schmerzen. Egal ob Migräne, Kopfschmerzen, Prellungen, Zerrungen oder Rückenschmerzen: kaltbaden macht all das erträglicher. Wer von Schmerzen geplagt wird sollte also erst recht regelmäßig ins kalte Nass hüpfen. Und das Beste: bei regelmäßiger Anwendung bleiben die lästigen Schmerzen dauerhaft fern!

3 Durch Kaltbaden entsteht braunes Fettgewebe. Braunes Fettgewebe setzt im Gegensatz zu weißem Fettgewebe Energie direkt in Form von Wärme frei. Oder noch einfacher gesagt: wer abnehmen will kann durch Training im kalten Wasser sein Fett in Wärme verwandeln!

4 Eisschwimmen hilft der Libido auf die Sprünge! Es kurbelt die Produktion von Testosteron bei Männern und Östrogen bei Frauen an. Das macht nicht nur Spaß sondern erhöht auch die Fruchtbarkeit. Und weil unser Körper beim Erwärmen nach dem Bad besser und zügiger durchblutet wird, ist Eisbaden quasi ein echter, natürlicher Viagra-Ersatz. 😉

5 Das Baden in kaltem Wasser lässt uns mental klar werden. Diese Klarheit wird durch den Schockzustand erzielt, dem der Körper in der Kälte gezielt ausgesetzt wird. Einen ähnlichen Effekt erleben Extremsportler, die von Klippen springen oder mit extremer Geschwindigkeit unterwegs sind. In diesem Zustand befindet sich der Geist absolut im Hier und Jetzt. Ein süchtig machender Zustand!

6 Kaltbaden stärkt das Immunsystem. Die Vorteile: weniger Erkältungen, ein geringeres Ansteckungsrisiko, mehr Widerstandsfähigkeit. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Kaltbaden das Risiko auf einen Herzinfarkt und eine Krebserkrankung um ein Vielfaches verringert!

FAQ zum Thema Eisbaden

Wann trefft ihr euch immer?

Wir haben keinen festen Tag zum Baden vereinbart. Der harte Kern der Crew geht aber derzeit mindestens alle 2 Tage zum Baden. Meistens vormittags oder mittags und unabhängig vom Wetter.

Die Termine stimmen wir in einer Whats-App-Gruppe untereinander ab. Für einen Badegang kannst Du etwa eine Stunde einplanen. Zuerst atmen wir gemeinsam, dann baden wir und im Anschluss ratschen wir meist noch ein bisserl bei einer Tasse Tee.

Wenn es regnet oder windet treffen wir uns meist am Hochstraßer See, denn dort können wir uns in der Hütte der Wasserwacht unterstellen. 

Ist das Baden in kaltem Wasser gefährlich?

Unser Körper ist bemerkenswert anpassungsfähig und mit ein wenig Training können wir uns sehr schnell an niedrige Temperaturen gewöhnen. Durch eine sogenannte Akklimatisation können wir die meisten negativen Körperreaktionen überwinden.

Es gibt im Grunde zwei Risiken beim Eisbaden. Der erste ist der sogenannte Kälteschock. Wenn der Körper unmittelbar Kälte ausgesetzt wird, reagiert er mit Schnappatmung, oft gefolgt von Hyperventilation. In diesem Zustand ist man physisch nicht mehr dazu in der Lage, den Atem anzuhalten, was wiederum das Risiko des Ertrinkens mit sich bringt.

Das zweite Risiko ist das Auskühlen. Wer es beim Eisbaden übertreibt, dessen Muskeln beginnen zu schwächeln. Und wenn die Muskeln nicht mehr zittern, produzieren sie keine Wärme mehr, es droht die Erfrierung. Wie schnell das geht hängt von der Wassertemperatur, dem Körperfettanteil, der körperlichen Verfassung und anderen Variablen ab. Am sichersten ist es, genau auf den eigenen Körper zu achten und die Zeichen deuten zu lernen. Wenn man aughört, im Wasser zu frieren und sich eine trügerische Wärme und Müdigkeit einstellt, hat man es ganz klar übertrieben und sollte sofort rausgehen!

Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum man nicht allein kaltbaden gehen sollte! Denn in einer Gruppe kann man sich gegenseitig beobachten, äußerliche Zeichen (z.B. ein „weißes Gesicht“) erkennen und sich helfen!

Noch ein Hinweis für Menschen mit Herzkrankheiten: Die plötzliche Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdrucks können Betroffene ebenfalls kritisch werden und das Kaltbaden muss auf jeden Fall mit dem behandelndem Arzt abgesprochen werden.

Wie bereite ich mich vor und schütze mich vor der Kälte?

Sich der Kälte auszusetzen und sie in sich hineinzulassen ist ja der Sinn der ganzen Sache. Also „Schützen“ im eigentlichen Sinne wollen wir uns ja gar nicht. Trotzdem gibt es ein paar Methoden, um die Kälte besser auszuhalten (und sich ihr in Folge zu öffnen):

1) Atmen
Wim Hof macht es vor: Wer den Körper vorher mit der richtigen Atmung alkalisch macht, der hält Kälte besser aus!
Die Wim Hof Atmung aktiviert Dein sympathische Nervensystem, welches Dich in Leistungsbereitschaft versetzen kann!
Durch die schnelle und intensive Atmung wird Dein Kreislauf kurzfristig mit mehr Sauerstoff angereichert, während Kohlenstoffdioxid (CO2) entweicht. Du hast also kurzfristig mehr Sauerstoff, als Kohlenstoffdioxid im Blut.
Du wirst bemerken, dass sich Dein Herzschlag erhöht, sich Deine Blutgefäße zusammenziehen, Dein Blutdruck steigt, sich Deine Körpertemperatur erhöht und Dein Energieverbrauch und die Sauerstoffaufnahmekapazität Deiner Lunge ansteigen. Mit ein bisschen Übung kannst Du damit Deinen Körper sogar zum Schwitzen bringen!
Wir haben die Atemübung für Dich auf Deutsch übersetzt und mit ein paar Impressionen unserer Badesessions unterlegt: Klick hier

Auch im Wasser solltest Du eine ruhige, gleichmäßige Atmung beibehalten und Dich nicht dem Drang der Schnappatmung hingeben. Dieser hält ohnehin nur ein paar Augenblicke an und ist eine reine Reflexreaktion des Körpers, die Du durch tiefes Atmen ganz einfach umgehen kannst.

2) Schutzkleidung
Wenn es richtig kalt ist, also das Wasser nur noch einstellige Temperaturen hat, helfen Neopren-Socken und –Handschuhe. Denn Füße und Hände kühlen zuerst aus, weil sich das Blut sofort in die Körpermitte zurückzieht. Und Kälte an Fingern und Zehen ist besonders schmerzhaft. Die Socken und Handschuhe halten die Extremitäten länger warm und ermöglichen es, die Kälte ablenkungsfreier und intensiver zu spüren. Die Handschuhe und/oder Socken sollten dabei mindestens 3mm dick sein.

Eine Mütze oder ein Stirnband verhindern, dass Du beim Baden zuviel Wärme über den Kopf verlierst.

Das alles ist natürlich kein Muss. In unserer Gruppe gibt es auch Badende, die konsequent auf alle „Hilfsmittel“ verzichten. Am Besten experimentierst Du selbst was Dir am meisten taugt.

Wie lange muss ich im Wasser bleiben?

Sei anfangs lieber erstmal übervorsichtig. Eisbaden ist kein Wettbewerb und die Länge des Aufenthalts im kühlen Nass tut überhaupts nichts zur Sache. Niemand muss einen auf Wim Hof machen und 2 Stunden im Eiswasser hocken. Ein paar Minuten reichen zu Beginn vollkommen um den Körper auf Touren zu bringen und die gewünschten Effekte (Adrenalinkick, Entwicklung braunen Fettgewebes, Schmerzreduktion etc.) zu triggern. Wenn Du im offenen Wasser schwimmst, dann bleibe in der Nähe des Ufers und bringe Dich nicht in Gefahr.

Wenn Du dran bleibst wirst Du sehen, wie schnell sich Dein Körper an die Kälte gewöhnt. Nach 3-4 Wochen Training sind 10 Minuten beispielsweise überhaupt kein Problem mehr. Versprochen. 😉

Lindert Kaltbaden wirklich Schmerzen?

Es dürfte allegemein bekannt sein, dass Kälte einen abschwellenden Effekt hat. fast jeder von uns hat schon mal einen Eisbeutel auf eine Beule oder eine Zerrung gelegt. Und ja, Kälte lindert auch Entzündungen. 

Warum das so ist? Der pulsierende Schmerz einer Entzündung entsteht durch die starke Durchblutung des entzündeten Gewebes. Durch Kälte wird diese starke Durchblutung reduziert und daruch der Schmerz gehemmt. Nach der Kältebehandlung weiten sich die Blutgefäße dann natürlich wieder.

Wir haben bei uns in der Gruppe einige Mitglieder, die das Kaltbaden erfolgreich gegen die verschiedensten Leiden eingesetzt haben. Von Migräne bis hin zum eingerissenem Innenmeniskus. Sprich uns einfach an und wir teilen unsere Erfahrungen mit Dir!

Deine Frage ist nicht dabei? Schreib uns!